Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Gereiztheit und eine Art Dauerstress, der einen nicht zur Ruhe kommen lässt – das können Probleme von elektrosensiblen Menschen sein, die in der Nähe von Hochspannungsleitungen leben. Um diese Beschwerden zu vermeiden, sollte man bereits beim Bau des Hauses Hochspannungsleitungen möglichst meiden.
Ist die Strahlung von Hochspannungsleitungen für den Menschen gefährlich?
Hochspannungsleitungen haben eine Spannung von bis zu 380.000 Volt. In Bodennähe kann die elektrische Feldstärke bis zu 5.000 V/m betragen. Selbst bei einem großen Abstand von mehreren hundert Metern ist noch elektrische Strahlung messbar. Wer sein Haus unter einer Hochspannungsleitung baut, sollte sich bewusst sein, dass er unter Umständen seine Lebensqualität gefährden könnte. Beim Hausbau sollte deshalb immer darauf geachtet werden, ob sich eine Hochspannungsleitung in der Nähe befindet. Aber auch bei Bahntrassen oder Umspannwerken ist Vorsicht geboten.
Wie hoch ist die Belastung durch Hochspannungsleitungen?
Hochspannungsleitungen haben im Normalfall eine Spannung von 110 kV (Kilovolt), 220 kV und 380 kV. Während die elektrischen Felder weitgehend konstant sind, hängt die Strahlung der magnetischen Felder von der Netzauslastung ab. Elektrische Felder werden aber auch von Bäumen, Bebauung, Witterung und vielem mehr beeinflusst.
In Deutschland gibt es laut Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) zwar keinen Mindestabstand von Gebäuden zu Hochspannungsleitungen. Dennoch existiert seit 2013 ein Überspannungsverbot von Gebäuden und Gebäudeteilen, die zum dauerhaften Aufenthalt von Menschen bestimmt sind. Die Einhaltung der Grenzwerte soll nach aktuellem Stand der Forschung selbst bei geringer Entfernung von Wohngebäuden zur Hochspannungsleitung für alle nachgewiesenen gesundheitlichen Wirkungen gelten. Hier widersprechen viele Umweltmediziner und Baubiologen. So sollen die Grenzwerte viel zu niedrig sein und Studien zur Wirkung der niederfrequenten Strahlung von Starkstromleitungen nicht ausreichend vorhanden sein. Zwar wurden thermische Effekte auf den menschlichen Körper untersucht, die biologischen Auswirkungen auf den menschlichen Körper aber oft ausgeklammert.
Wie weit sollte der Abstand des Hauses zur Hochspannungsleitung sein?
Allgemein sollen sowohl niederfrequente Strahlung von Stromleitungen als auch hochfrequente Strahlung von Mobilfunknetzen, Handys und Co innere Körperströme erzeugen. Manche Experten vermuten, dass Muskel- und Nervenzellen unter Umständen so stimuliert werden, dass dadurch eine Art Dauerstress entstehen könnte.
Viele Baubiologen und Umweltmediziner empfehlen pro kV einen Abstand von einem Meter zur Hochspannungsleitung. Bei einer 110 kV-Leitung wäre das ein Mindestabstand von 110 Metern, bei 220 kV ein Abstand von 220 Metern usw. Dabei handelt es sich aber ausschließlich um eine Grundsatzregel. Für relevante Aussagen müsste eine Messung über einen längeren Zeitraum erfolgen.
Der Abstand zur Hochspannungsleitung ist aber immer noch die wichtigste Maßnahme, um die eigene Gesundheit und die der Familie zu schützen. Beim Hausbau sollte das auf jeden Fall berücksichtigt werden. Oft werden aber auch in der Nähe von bereits bestehenden Siedlungen nachträglich Hochspannungsleitungen errichtet. Nicht immer fruchten hier Einsprüche der Anwohner.
Wie kannst du dich vor der schädlichen Strahlung von Hochspannungsleitungen schützen?
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